Manchmal braucht es gar nicht viel, um dem Alltag zu entfliehen. Für mich ist das Steinhorster Becken genau so ein Ort. Schon beim Ankommen spüre ich diese besondere Ruhe, die nur die Natur schenken kann. Das weite Wasser, die weichen Konturen der Landschaft und darüber der offene Himmel – ein Platz, der sofort entschleunigt.
Mit meiner Kamera in der Hand lasse ich mich treiben. Graugänse ziehen schnatternd vorbei, während Kiebitze mit ihren eleganten Flugmanövern beeindrucken. An manchen Tagen zeigt sich sogar ein Seeadler hoch oben in der Luft – ein Moment, der jedes Mal aufs Neue ehrfürchtig macht. Besonders liebe ich diese stillen Augenblicke, wenn der Morgennebel noch auf dem Wasser liegt und die ersten Sonnenstrahlen die Szenerie in ein warmes Licht tauchen.
Das Steinhorster Becken verändert sich ständig. Mal tobt das Leben in den Flachwasserzonen, mal liegt alles in tiefer Stille da. Gerade dieser Wechsel macht das Fotografieren hier für mich so spannend. Kein Besuch gleicht dem anderen. Im Frühling beobachte ich die rastenden Zugvögel, im Sommer die farbenfrohen Libellen, im Herbst ziehen Schwärme von Staren über das Wasser.
An den Beobachtungshütten finde ich nicht nur gute Fotoperspektiven, sondern auch Momente der Einkehr. Hier sitze ich oft einfach still da, schaue, höre und warte. Und oft entstehen genau dann die schönsten Bilder – nicht nur auf der Speicherkarte, sondern auch im Herzen.
Das Steinhorster Becken ist für mich mehr als nur ein Naturreservat. Es ist ein Ort, der mich lehrt, genauer hinzusehen, Geduld zu haben und die Schönheit im Kleinen zu entdecken. Und jedes Mal, wenn ich wieder heimfahre, weiß ich: Ich werde bald zurückkommen.
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